Die Delegationen der Schweiz und der EU diskutierten Herausforderungen im Zusammenhang mit dem gegenseitigen Marktzugang. Die Schweiz forderte die EU auf, sie von möglichen zukünftigen Schutzmassnahmen auszunehmen. Sie erinnerte ausserdem daran, dass die bis Juni 2026 gültigen EU-Schutzmassnahmen für bestimmte Stahlprodukte den bilateralen Handel nicht einschränken dürfen.
Weiter tauschten sich beide Seiten über die aktuellen Entwicklungen in der internationalen Handelspolitik aus. Im Fokus dieser Diskussionen standen die US-Handelspolitik und deren Auswirkungen. Beide Parteien betonten in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit einer guten intra-europäischen Zusammenarbeit und regelbasierten Handelsordnung.
Zusätzliche Themen waren dieses Jahr der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) der EU und Fragen der wirtschaftlichen Sicherheit. Die Schweiz erläuterte die positiven Auswirkungen ihres am 1. Januar 2024 erfolgten Industriezollabbaus. Davon profitieren auch Einfuhren aus der EU, auf die rund 35 % der realisierten Zolleinsparungen entfallen.
Ein zentrales Abkommen für die Wirtschaft
Die Volkswirtschaften der Schweiz und der EU sowie ihre Wertschöpfungsketten sind stark integriert. Gemessen am Gesamtwarenhandel ist die Schweiz nach den USA, China und dem Vereinigten Königreich die viertgrösste Handelspartnerin der EU. Die EU ist nach wie vor die wichtigste Handelspartnerin der Schweiz und machte im Jahr 2023 60 % des gesamten Warenhandelsvolumens der Schweiz aus. Das Freihandelsabkommen bildet die Grundlage für diese bilateralen Handelsbeziehungen, indem es einen zollfreien Handel mit Industrieerzeugnissen gewährleistet und den Handel mit landwirtschaftlichen Verarbeitungsprodukten erleichtert. Der Gemischte Ausschuss verwaltet das Abkommen und überwacht dessen Umsetzung.
Das 72. Treffen des Gemischten Ausschusses fand unter dem Vorsitz der EU in Brüssel statt. Leiter der Schweizer Delegation war Botschafter Thomas A. Zimmermann, Delegierter des Bundesrates für Handelsverträge im SECO. Das nächste Treffen des Gemischten Ausschusses zum Freihandelsabkommen Schweiz-EU ist im Frühling 2026 turnusgemäss in der Schweiz unter deren Vorsitz geplant.